Wie kann man Vollstreckung verhindern?

Gefragt von: Thekla Lenz
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Vollstreckungsabwehrklage: Eine laufende Zwangsvollstreckung verhindern. Endgültigen Schutz können Sie durch eine erfolgreiche Vollstreckungsabwehrklage (§ 767 ZPO) erlangen. Mit einer Vollstreckungsabwehrklage gehen Sie gegen den der Zwangsvollstreckung zugrunde liegenden Anspruch selbst vor.

Wie kann ich eine Vollstreckung abwenden?

Welche rechtlichen Mittel gibt es, um die Zwangsvollstreckung zu verhindern? Es gibt verschiedene Rechtsmittel, mit denen sich eine Zwangsvollstreckung abwenden lässt. Hierzu gehören die sofortige Beschwerde, die Vollstreckungserinnerung, die Drittwiderspruchsklage und die Vollstreckungsgegenklage.

Kann man sich gegen einen Vollstreckungsbescheid wehren?

Bitte beachten Sie, dass ein Einspruch einer Zwangsvollstreckung aus dem Vollstreckungsbescheid nicht im Wege steht. Im Falle von bereits eingeleiteten Zwangsvollstreckungsmaßnahmen (z. B. Pfändung durch den Gerichtsvollzieher) können Sie aber beim Prozessgericht Anträge auf Vollstreckungsschutz stellen.

Was kann nicht vollstreckt werden?

Eine Rechnung oder Mahnung können nicht unmittelbar vollstreckt werden. Der Vollstreckungstitel muss in der Regel mit einer Vollstreckungsklausel versehen sein. Sie wird vom Prozessgericht beziehungsweise bei notariellen Urkunden vom Notar erteilt.

Kann man Gerichtsvollzieher abwenden?

Einen Termin mit dem Gerichtsvollzieher können Sie nicht absagen. Letztlich ist die die Zwangsvollstreckung ein Mittel, um einen rechtskräftigen Anspruch des Gläubigers durchzusetzen. Daher gibt es kein Recht, diese Zwangsvollstreckung zu verlegen oder gar abzusagen.

Zwangsvollstreckung: Was nun? - Schulden, Mahnungen, Insolvenz - Tipps vom Schuldnerberater

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Was muss passieren bevor der Gerichtsvollzieher kommt?

Gerichtsvollzieher kommen erst dann ins Spiel, wenn Ihre Gläubiger ein Urteil oder einen Vollstreckungsbescheid gegen Sie erwirkt haben. Diese Urkunde nennt man Titel, und dieser ist die Voraussetzung für so genannte Zwangsvollstreckungsmaßnahmen durch den Ge- richtsvollzieher oder die Gerichtsvollzieherin.

Kann der Gerichtsvollzieher mit der Polizei kommen?

Wann kommt der Gerichtsvollzieher mit der Polizei? Das gewaltsame Eindringen in die Wohnung ist ihm nicht erlaubt. In diesem Fall würde er sich selbst strafbar machen. Wenn er entscheidet, die Wohnung mit Hilfe eines Schlüsseldienstes aufbrechen zu lassen, ist die Polizei zugegen.

Wie lange dauert es bis zur Vollstreckung?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Zwangsvollstreckung einige Wochen, aber auch bis zu mehrere Jahre lang dauern kann.

Wie schnell kann vollstreckt werden?

Manchmal vergehen nur einige Wochen; die Vollstreckung kann sich aber ebenso gut über Monate oder gar Jahre hinziehen. Wovon hängt die Dauer der Zwangsvollstreckung ab? Ausschlaggebend sind hier vor allem die gewählte Zwangsvollstreckungsmaßnahme, die Höhe der Schulden und das Vermögen des Schuldners.

Was passiert wenn der Schuldner nicht zahlen kann?

Hat der Schuldner versehentlich oder absichtlich die Zahlung trotz Fälligkeit nicht geleistet, wird der Gläubiger ihm in der Regel im Rahmen des außergerichtlichen Mahnverfahrens zunächst ein oder mehrere Mahnschreiben schicken. Diese Schreiben haben das Ziel, schnell und kostengünstig die offene Geldsumme zu erhalten.

Kann man einer Vollstreckung widersprechen?

Gegen einen Vollstreckungsbescheid ist noch der Einspruch möglich. Der Einspruch ist Ihre letzte Möglichkeit, gegen die mittels Vollstreckungsbescheid gegen Sie titulierte Forderung vorzugehen! Legen Sie keinen Einspruch gegen den Vollstreckungsbescheid ein, so wird dieser rechtskräftig.

Was passiert wenn ich auf einen Vollstreckungsbescheid nicht reagiere?

2. Was passiert nach einem Vollstreckungsbescheid? Sollte der Schuldner dem Vollstreckungsbescheid nicht widersprechen, bekommt der Gläubiger das Recht, mit einem Gerichtsvollzieher seine Forderung einzuholen. Dafür werden Konten und Wertgegenstände gepfändet.

Wie lange hat man Zeit nach einem Vollstreckungsbescheid zu bezahlen?

In diesem Fall geht der Vollstreckungsbescheid an den Gläubiger. Er kann den Bescheid dann selbst zustellen oder einen Gerichtsvollzieher beauftragen. Wiederum hat der Schuldner ab Zustellung zwei Wochen Zeit, um seine Schulden zu bezahlen oder um Einspruch gegen den Vollstreckungsbescheid einzulegen.

Kann man mit dem Gerichtsvollzieher verhandeln?

Mit dem Gerichtsvollzieher kann dann im Rahmen einer gütlichen Einigung eine Ratenzahlung vereinbart werden. Die Schulden und die Gebühren des Gerichtsvollziehers müssen dabei aber in zwölf Monatsraten ausgeglichen werden können. Beim Abschluss solcher Vereinbarungen ist jedoch Vorsicht geboten.

Ist eine Vollstreckungsankündigung in der Schufa?

Das Vollstreckungsverfahren hat keinen Eintrag bei der SCHUFA zur Folge. Es kann jedoch zu einem Eintrag im Schuldnerverzeichnis führen, wenn der Schuldner oder die Schuldnerin einem angekündigten Termin zur Abgabe der Vermögensauskunft unentschuldigt fernbleibt.

Was kommt nach einer Vollstreckung?

Der Gläubiger muss beim Gericht einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss beantragen. Sobald das Geldinstitut diesen in den Händen hat, werden Bankguthaben des Schuldners beschlagnahmt – aktuelle, aber auch künftige. Der Gläubiger muss jetzt vier Wochen abwarten, dann erhält er den beschlagnahmten Betrag.

Was gibt es für Vollstreckungsmaßnahmen?

Besteht ein Anspruch auf Geldzahlung, so kann die Gläubigerin / der Gläubiger zwischen folgenden Zwangsvollstreckungsmaßnahmen wählen:
  • Mobiliarvollstreckung. ...
  • Forderungsvollstreckung. ...
  • Immobiliarvollstreckung.

Welche Geldforderungen können vollstreckt werden?

um Geldforderungen, wie z.B. geschuldete Steuern, Gebühren, Beiträge, Ordnungsstrafen oder Geldbußen. Die Vollstreckung erfolgt i.d.R. ohne Inanspruchnahme ordentlicher Gerichte. Das Mittel der Vollstreckung findet v.a. beim öffentlich-rechtlichen Forderungen (z.B. Forderungen aus Steuern) Anwendung.

Wird eine Vollstreckung angekündigt?

Der Schuldner muss über jede bevorstehende Zwangsvollstreckungsmaßnahme informiert werden. Dies erfolgt zunächst durch die Zustellung des Vollstreckungstitels. Ab diesem Zeitpunkt muss er mit einer Zwangsvollstreckung rechnen und damit auch mit einer Kontopfändung – sofern er die Schulden nicht bezahlt.

Wie läuft eine Vollstreckung ab?

Zwangsvollstreckungsmaßnahmen sind staatliche Maßnahmen, mit deren Hilfe der Gläubiger eine unbezahlte Geldforderung zwangsweise durchsetzen kann, etwa indem er den Gerichtsvollzieher mit einer Sachpfändung beauftragt oder durch das Vollstreckungsgericht das Konto des Schuldners pfänden lässt.

Wie lange dauert es bis ein Konto gepfändet wird?

Der Pfändungsbeschluss muss der Bank oder Sparkasse ordnungsgemäß zugestellt werden und tritt binnen vier Wochen in Kraft. Die Bank informiert über die Maßnahmen einer Pfändung. Nach Ablauf dieser Frist werden die offenen Forderungen vom Konto des Schuldners eingezogen und gehen an den Gläubiger.

Was tun bei einer Vollstreckungsankündigung?

Die Vollstreckungsankündigung ist für Schuldner die letzte Möglichkeit, eine Zwangsvollstreckung zu verhindern. Dies gelingt durch sofortige Begleichung der Forderung, eine Einigung auf Ratenzahlung bzw. Stundung oder eine Privatinsolvenz bei Zahlungsunfähigkeit.

Was macht die Polizei wenn man die Tür nicht öffnet?

Besteht der dringende Verdacht, dass eine Gefahrensituation besteht oder es zu einem Verbrechen kommt, dürfen Polizisten und Polizistinnen Ihre Wohnräume sogar ohne Beschluss betreten. Verweigern Sie den Einlass, sind die Beamten und Beamtinnen befugt, sich selbst Zugang zu verschaffen.

Was macht der Gerichtsvollzieher wenn man nicht zahlen kann?

Ist die sofortige Zahlung nicht möglich und lässt sich auch keine Ratenzahlung vereinbaren, wird der Gerichtsvollzieher die Wohnung durchsuchen. Er schaut dabei nach, ob sich pfändbare Gegenstände in der Wohnung befinden.

Was darf der Gerichtsvollzieher durchsuchen?

Was darf ein Gerichtsvollzieher durchsuchen? Der Gerichtsvollzieher darf die Wohnung sowie Behältnisse des Schuldners durchsuchen, wenn dies für den Vollstreckungserfolg erforderlich ist. Hierzu kann der Gerichtsvollzieher auch verschlossene Haustüren, Zimmertüren oder Behältnisse öffnen lassen.