Wie leben Rinder in der Massentierhaltung?

Gefragt von: Klaus Hentschel
sternezahl: 4.1/5 (35 sternebewertungen)

Rinder sind soziale Tiere. Unter natürlichen Bedingungen leben sie in familiären Herden von 20 oder auch mehr Kühen und ihren Jungtieren, wobei die männlichen Tiere (Bullen) ihre Herde im Alter von rund zwei Jahren verlassen, um allein oder in kleineren Gruppen (bis zu 3 Artgenossen) zu leben.

Wie leben Kühe in Massentierhaltung?

In einem Mastbetrieb für Rinder leben zwischen 200 bis 500 der großen Säugetiere. Jedes Tier hat durchschnittlich gerade einmal knapp drei Quadratmeter zur Verfügung. Teilweise werden die Rinder in diesen beengten Ställen sogar angebunden, so dass ihre Bewegungsfreiheit auf ein Minimum eingeschränkt ist.

Wie werden Rinder in der Massentierhaltung gehalten?

Die meisten Tiere in der Mast oder Milchindustrie werden in sogenannten Buchten oder Laufställen mit Spaltenböden gehalten. Außerdem ist die Anbindehaltung vor allem in kleinen Betrieben im Süden Deutschlands noch immer weit verbreitet.

Was fressen Rinder in Massentierhaltung?

Rinder sind Pflanzenfresser und benötigen am Tag zwischen 16 und 20 Kilogramm Futter. Auf einer Weide fressen Rinder Gras, Kräuter und Klee, im Stall werden sie oft mit Futtermais, Stroh oder Kraftfutter (einem besonders energie- und proteinreichen Futtermix aus Getreide) versorgt.

Wie leben die Tiere in der Massentierhaltung?

Die Tiere werden auf engstem Raum und in reizarmer Umgebung gehalten, in Käfigen (Legehennen, Kaninchen), in Ställen ohne Tageslicht (Puten, Masthühner), in Anbindehaltung (Milchkühe) oder in kleinen Buchten oder sogar Kastenständen (Sauen).

Bio-Eier: Massentierhaltung und Tierleid | frontal

40 verwandte Fragen gefunden

Wie lange lebt ein Rind in der Massentierhaltung?

Rechnet man die Zeit bis zum ersten Kalb dazu, ergibt das eine Lebensdauer von etwa fünf Jahren. Dabei kann eine Kuh bis zu 20 Jahre alt werden und auch im Stall ohne Probleme zwölf Jahre oder mehr Milch geben.

Was passiert mit den Tieren in der Massentierhaltung?

Stress und Frust: Bei der Massentierhaltung können Tiere ihre natürlichen Bedürfnisse nicht oder kaum ausleben - ihnen fehlen ausreichend Bewegung, Ruhemöglichkeiten, natürliche Futtersuche. Außerdem beeinflusst die Haltung auf engstem Raum das Sozialverhalten. Bei den Tieren führt das zu Stress und Frustrationen.

Wie werden Kühe in Massentierhaltung getötet?

Wie werden Tiere im Schlachthof getötet? Bei der Tötung im Schlachthof wird die Hauptschlagader der Tiere durchtrennt, was zum Blutverlust führt. Vor dem Kehlschnitt werden die Tiere zwar betäubt, jedoch erfolgt die eigentliche Tötung erst mit dem Stich in den Hals.

Ist Massentierhaltung auch Tierquälerei?

Nutztiere werden heute in immer größeren Beständen gehalten. Diese industrialisierte „Massentierhaltung“ fördert Missstände und Tierschutzprobleme, weil die Tiere weit entfernt von deren Bedürfnissen allein nach bestmöglichen wirtschaftlichen Erfordernissen gehalten werden. Massentierhaltung ist deswegen abzulehnen.

Warum werden Rinder in der Massentierhaltung nicht mehr so alt?

Masttiere haben ein besonders kurzes Leben

Vor allem die Masttiere sterben früh. Denn meist vor Eintritt ihrer Geschlechtsreife verschlechtert sich das Verhältnis von Futtereinsatz und Wachstum. Die Tiere länger zu halten (und leben zu lassen) wird damit für den Tierhalter unrentabel.

Wie werden Rinder im Schlachthof getötet?

Die Tiere werden per Bolzenschuss betäubt und vor Ort getötet. Die Schlachtmethode eignet sich für Rinder in saisonaler Stallhaltung sowie Kälber. In beiden Fällen werden die Tiere in hofnaher Umgebung betäubt und anschließend durch Blutentzug getötet.

Was brauchen Rinder zum Leben?

Um sich wohlzufühlen, brauchen Rinder neben der vertrauten Herde und viel frischem Futter ausreichend Platz, viel Wasser und weiche Liegemöglichkeiten, idealerweise mit zwei bis drei Metern Abstand zu den nächsten Herdenmitgliedern.

Wie müssen Rinder gehalten werden?

Für die Haltung von Rindern im Stall gibt es viele Möglichkeiten. Grundsätzlich unterscheidet man aber zwischen der Anbindehaltung und der Laufstall-haltung. Bei der Anbindehaltung ist jedes Tier mittels einer Anbindevorrichtung einzeln auf einem Standplatz fixiert. Die dauernde Anbindehaltung ist verboten.

Was wird Tieren in der Massentierhaltung gespritzt?

Die massiven Antibiotikagaben in den Tierställen führen zu antibiotika-resistenten MRSA- und ESBL-Keimen. Resistente Keime aus der Nutztierhaltung können dann wiederum durch den Verzehr von Lebensmitteln z.B. auf Fleisch oder in der Milch, in den menschlichen Organismus gelangen.

Warum ist Massentierhaltung nicht artgerecht?

Die hohen Leistungen und die Massentierhaltung haben Folgen: Hochleistungstiere sind krankheitsanfälliger. Deshalb kommen heute in der Nutztierhaltung immer noch zu viele Antibiotika zum Einsatz. Dadurch nehmen antibiotikaresistente Keime zu, mit denen dann auch wir Menschen zu kämpfen haben.

Welche Haltungsformen gibt es bei Rindern?

Haltungsformen für Rinder
  • Mutterkuhhaltung.
  • Milchviehhaltung.
  • Rindermast.
  • Stiermast: Damit in der Stiermast Fleisch hoher Qualität erzielt werden kann, ist es notwendig, hohe Tageszunahmen zu erzielen. ...
  • Ochsenmast: Die Mastintensität von Ochsen ist dagegen weniger intensiv. ...
  • Kalbinnenmast: ...
  • Kälbermast:

Was ist so schlimm an der Massentierhaltung?

Durch die Massentierhaltung sind die Tiere anfällig für Krankheiten. Um dem entgegenzuwirken, kommt es zu einem erhöhten Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung. Dadurch bilden immer mehr Bakterien Resistenzen gegen diese Wirkstoffe aus.

Was sind die Nachteile der Massentierhaltung?

Was sind die Folgen von Massentierhaltung?
  1. Umweltverschmutzung durch Ammoniak. ...
  2. Nitrat im Grundwasser. ...
  3. Zerstörung der Regenwälder. ...
  4. Antibiotikaresistenzen. ...
  5. Tierleid und Tierquälerei. ...
  6. Hoher Wasserverbrauch. ...
  7. Hohe Treibhausgasemissionen. ...
  8. Intensive Landnutzung.

Welche Tiere leiden unter Massentierhaltung?

Zu den Tieren, die in Deutschland derzeit in sogenannter Massentierhaltung gehalten und in Schlachthäusern getötet werden, gehören unter anderem Hühner, Schweine, Puten, Enten, Rinder und viele Fischarten.

Ist ein Bolzenschuss schmerzhaft?

Die Betäubung der Tiere erfolgt auch in Jena, wie überall in Deutschland, mit dem Bolzenschussgerät. Dabei wird ein Stahlstift mehrere Zentimeter tief ins Gehirn geschossen. Nur die richtige Handhabung dieses Gerätes garantiert, dass das Tier auf der Schlachtbank auch keinen Schmerz mehr empfindet.

Werden Kühe für Leder geschlachtet?

Rinder, Pferde, Schafe, Lämmer, Ziegen und Schweine – sie alle werden nicht nur für die „Produktion“ von Fleisch getötet, sondern auch für die Verarbeitung ihrer Häute zu Leder. Wegen fehlender oder mangelhafter Betäubung wird den Tieren häufig bei vollem Bewusstsein die Kehle aufgeschlitzt.

Ist das Fleisch von der Massentierhaltung gesund?

Fleisch ist zu billig

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Gicht und viel schlimmer, Zoonosen, Krankheiten, die erst durch die Massentierhaltung entstehen können und die auf den Menschen übergehen. Zum Beispiel Salmonellen, Sars, Gelbfieber, die Vogel- und die Schweinegrippe.

Was ist das Ziel der Massentierhaltung?

Die Massentierhaltung der modernen Landwirtschaft hat das Ziel, die größtmögliche Menge an Fleisch, Milch und Eiern so schnell und billig wie möglich zu produzieren, und das bei möglichst wenig Platzanforderung.

Wo fängt Massentierhaltung an?

Zur Festlegung etwaiger Untergrenzen, ab wann ein Betrieb als Massentierhaltung gelten kann, bietet sich ein Rückgriff auf die Schwellenwerte des 2013 novellierten Bundesbaugesetzbuches an (d.h. 600 Rinder, 560 Sauen, 1.500 Mastschweine, 15.000 Legehennen bzw. Mastputen, 30.000 Masthühner).

Wieso ist Massentierhaltung gut?

Die Vorteile der Massentierhaltung

So beansprucht sie weniger Landfläche als extensive Tierhaltung. Industrielle Tierhaltung und ökologische Landwirtschaft stehen außerdem nicht im Widerspruch zueinander. Fleisch aus der Massentierhaltung kann also auch Bioqualität haben.