Wie müssen Personalakten aufbewahrt werden?

Gefragt von: Dennis Heuer-Kraft
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Dabei ist darauf zu achten, dass Personalakten besonders geschützt sind, um die Einsichtnahme von Unbefugten nicht zu ermöglichen. Dies gelingt etwa durch einen verschließbaren Aktenschrank oder Tresor, einen abgeschlossenen Raum oder einen besonders geschützten Computer.

Wie sind Personalakten aufbewahren?

Unternehmen dürfen entscheiden, ob sie Personalakten in Papierform oder digital aufbewahren. Die Originale bestimmter Dokumente dürfen trotz Digitalisierung nicht vernichtet werden. Verstöße gegen die Aufbewahrungspflicht können zu Geld- und Freiheitsstrafen führen.

Welche Personalunterlagen müssen in Papierform aufbewahrt werden?

Es ist empfehlenswert, die wichtigsten Dokumente zunächst im Original, also in Papierform aufzubewahren. Dazu gehören befristete Arbeitsverträge, Aufhebungsverträge oder Kündigungsschreiben. Auch Arbeitsverträge mit nachträglichem Konkurrenzverbot sollten im Original aufbewahrt werden.

Was wird alles in der Personalakte aufbewahrt?

In der Personalakte erfasst der Arbeitgeber alle Daten, die im Zusammenhang mit dem jeweiligen Arbeitsverhältnis stehen, z. B. Personaldaten, Arbeitsvertrag, Vertragsänderungen, sozialversicherungs- und steuerrechtliche Unterlagen, Entwicklung des Gehalts, Arbeitszeugnisse, aber auch Abmahnungen und die Kündigung.

Welche Personalakten müssen 10 Jahre aufbewahrt werden?

Lohnabrechnungen, Lohnsteuerkarten sowie alle anderen Belege für die Lohnsteuer dürfen erst nach sechs Jahren vernichtet werden. Bei Lohnunterlagen eine betriebliche Gewinnermittlung beinhalten, gilt sogar eine zehnjährige Aufbewahrungspflicht. Mindestlohn-Nachweise müssen gemäß Gesetz zwei Jahre aufbewahrt werden.

Aufbewahrungsfristen deiner Dokumente - Das musst du aufbewahren!

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Wie lange muss Arbeitgeber Personalakte aufbewahren?

Die Ausgangsbasis: Der Arbeitgeber muss Personalunterlagen so lange aufbewahren, wie ein:e ausgeschiedene:r Mitarbeiter:in arbeitsrechtliche Ansprüche geltend machen kann. In §195 BGB ist hierfür eine regelmäßige Verjährungsfrist von drei Jahren festgesetzt.

Was passiert mit der Personalakte nach Kündigung?

Der Arbeitnehmer hat auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Anspruch auf Einsicht in seine vom ehemaligen Arbeitgeber weiter aufbewahrte Personalakte. Dies folgt aus der nachwirkenden arbeitgeberseitigen Schutz- und Rücksichtnahmepflicht gemäß § 241 Abs. 2 BGB iVm.

Was darf nicht in der Personalakte gespeichert werden?

Was gehört nicht in die Personalakte?
  • Listen und Übersichten über Krankheitstage und Krankheitsgründe.
  • Ärztliche und psychologische Unterlagen.
  • Politische Ausrichtung.
  • Religiöse Zugehörigkeit (es sei denn aus steuerlichen Gründen notwendig)
  • Private Vorlieben.
  • Vermerk über Kandidatur für den Betriebsrat.

Was muss im Original in die Personalakte?

Dazu gehören zum Beispiel personalbezogene Unterlagen wie Arbeitszeugnisse, Bewerbungsunterlagen und Arbeitsvertrag, Sozialversicherungs- und Steuerunterlagen, Zeugnisse und Nachweise über Fortbildungen sowie allgemeine Personendaten wie Adresse und Bankverbindung.

Wem gehört die Personalakte?

Einsehen dürfen die komplette Akte nur der Mitarbeiter selbst und der Arbeitgeber. Eingeschränkte Rechte zum Einsehen haben im Regelfall die Lohnbuchhaltung und die Personalabteilung – allerdings nur so weit es für ihre Tätigkeit erforderlich ist. Eine Schweigepflicht hinsichtlich des Inhalts haben aber alle.

Welche Dokumente sind nur in Papierform gültig?

Vor allem Urkunden und Dokumente, die ein Leben lang oder darüber hinaus aufbewahrt werden müssen, sollten in Papierform vorhanden sein. Dazu zählen etwa Geburts- oder Heiratsurkunden, Zeugnisse oder Notarverträge. Nur das Original hat volle Beweiskraft, etwa vor Gericht.

Welche Belege müssen im Original aufbewahrt werden?

Alle Rechnungen sowie Handels- und Geschäftsbriefe, die der Unternehmer erhalten hat, sind so aufzubewahren (§§ 14, 14b UStG), dass ihre Wiedergabe bildlich mit dem Original übereinstimmt (bildliche Wiedergabe). Zur Aufbewahrung der elektronisch übermittelten Rechnungen siehe das BMF-Schreiben vom 2. Juli 2012.

Wird Personalakte weitergegeben?

Es kann sich sowohl um eine klassische Papierakte handeln wie um eine elektronische Datensammlung. Die Personalakte darf ohne Zustimmung des Arbeitnehmers nicht an betriebsfremde Personen weitergegeben werden. Der Arbeitgeber ist also verpflichtet, die enthaltenen Informationen vertraulich zu behandeln.

Wann werden Personalakten vernichtet?

Eine über die 3 Jahre hinausgehende Aufbewahrungsfrist für Personalunterlagen gibt es für bestimmte Lohn- oder Sozialversicherungsunterlagen. Wenn diese Teil der Personalakte sind, dann müssen die entsprechenden Fristen berücksichtigt werden.

Wie lange darf eine Abmahnung in der Personalakte bleiben?

Handelte es sich um ein einmaliges Fehlverhalten, so besteht nach zwei bis drei Jahren die Möglichkeit, einen Antrag auf Entfernung der Abmahnung aus der Personalakte zu stellen. Eine Abmahnung hat keine Verjährungsfrist und bleibt dauerhaft in der Personalakte.

Welche Dokumente sollen am Schreibtisch aufbewahrt werden?

Sämtliche Baubücher, Baugenehmigungen und sonstige Unterlagen, die ein Bauwerk oder ein Grundstück thematisieren, müssen unter Umständen über die gesamte Lebensdauer des Bauwerks aufbewahrt werden.

Sind Krankheitstage in der Personalakte?

Grundsätzlich gehört in die Personalakte nur, was irgendwie mit dem Arbeitsverhältnis auch zu tun hat. Also was für das Arbeitsverhältnis von Bedeutung ist. Und Krankheiten sind nicht von Bedeutung für das Arbeitsverhältnis, jedenfalls nicht für deren Inhalt.

Wer hat Zugriff auf die Personalakte?

Jeder Arbeitnehmer hat das Recht, in die eigene Personalakte Einsicht zu erlangen. So ist es im Paragraf 83 des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) festgesetzt: (1) Der Arbeitnehmer hat das Recht, in die über ihn geführten Personalakten Einsicht zu nehmen. Er kann hierzu ein Mitglied des Betriebsrats hinzuziehen.

Kann der Betriebsrat in die Personalakte einsehen?

Ein eigenständiges Recht des BR auf Einblick in Personalakten besteht nicht. Der BR hat allerdings im Rahmen seiner Aufgaben Anspruch auf erforderliche Informationen und damit, wenn erforderlich, auch auf Personendaten.

Welche Pflichten hat der Arbeitgeber bezüglich der Personalakte?

Welche Rechte und Pflichten hat der Arbeitgeber in Bezug auf die Personalakte?
  • Alle Personalakten sind sorgfältig aufzubewahren.
  • Der Zugriff ist auf wenige Mitarbeiter zu beschränken.
  • Den Inhalt dieser Akten ist vertraulich zu behandeln.
  • Die Weitergabe an Dritte und somit Unbefugte ist zu verbieten.

Welche Daten werden in einer Personalakte gespeichert?

In einer Personalakte befinden sich mitunter sehr sensible personenbezogene Daten über den jeweiligen Arbeitnehmer. Neben dem Lebenslauf, Beurteilungen und Zeugnissen sowie Adress- und Kontodaten können das auch Informationen über die Gesundheit des Betroffenen (z.

Welche Inhalte darf der Arbeitgeber in der Personalakte eines Mitarbeiters speichern?

Arbeitgeber dürfen laut Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) nur Mitarbeiterdaten speichern und verarbeiten, die zur Durchführung des Beschäftigungsverhältnisses erforderlich sind. Dazu gehören vor allem die Stammdaten der Arbeitnehmer sowie Angaben zur Ausbildung und zur beruflichen Qualifikation.

Wie entfernt man eine Abmahnung aus der Personalakte?

Der Antrag auf die Entfernung der Abmahnungskopie

Für die Entfernung der Abmahnung aus der Personalakte folgt ein Muster. Dieses formlose Schreiben an den Unternehmensleiter kann durchaus noch dazu führen, dass eine alte Kopie aus Ihrer Akte entfernt wird – auch wenn zur Löschung kein generelles Recht mehr besteht.

Welche Unterlagen am letzten Arbeitstag?

Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses haben Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer Anspruch auf folgende Arbeitspapiere:
  • Abrechnung.
  • Arbeitsbescheinigung.
  • Bestätigung über die Abmeldung beim Krankenversicherungsträger.
  • Arbeits- und Entgeltbestätigung.
  • Arbeitszeugnis.

Was muss man 30 Jahre aufbewahren?

Für Unterlagen, die gerichtliche Verfahren betreffen, gilt die Aufbewahrungsfrist 30 Jahre lang, beispielsweise für Mahnbescheide, Prozessakten oder Urteile.
  • Rechtsdokumente datiert auf 1992: Ende 2022.
  • Rechtsdokumente datiert auf 2022: Ende 2052.