Wie vererbe ich ein Aktiendepot?

Gefragt von: Sylke Reichert-Auer
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Wer Aktien vererben will, kann in einem Testament oder in einem Erbvertrag bestimmte Erben für das Wertpapierdepot einsetzen. Wird kein solches Dokument erstellt, greift die gesetzliche Erbfolge beim Tod des Depotinhabers. Möglich ist auch, das Depot in Form eines Vermächtnisses weiterzugeben.

Wie werden Aktien im Erbfall bewertet?

Befinden sich in einer Erbschaft Aktien, so ist für die Festsetzung der Erbschaftsteuer deren Wert zum Todestag maßgebend. Ob dieser Wert nach dem Todesfall fällt, interessiert das Finanzamt nicht.

Wie werden Aktien im Erbfall versteuert?

Aktien, Fonds, festverzinsliche Wertpapiere etc. unterliegen – soweit die persönlichen Freibeträge der Erben überschritten werden – der Erbschaftsteuer. Stichtag für die erbschaftsteuerliche Bewertung des Depots ist der Todestag des Erblassers.

Wem gehören die Aktien im Depot?

Eine beruhigende Nachricht gleich vorweg: Die Wertpapiere gehören immer dem Anleger und nicht dem insolventen Depot-Anbieter. Dieser ist vertraglich nur für die treuhänderische Verwaltung der Wertpapiere zuständig. Im Falle einer Pleite gelten sie als Sondervermögen.

Was tun mit geerbten Aktien?

Wenn Sie Wertpapiere vererben, die vor 2009 erworben wurden, können diese nach einer Haltedauer von einem Jahr vom Erben steuerfrei verkauft werden. Die Aktien werden also genauso versteuert, wie es beim Erblasser der Fall gewesen wäre. Auf Dividenden der Aktien fällt in jedem Fall die Abgeltungsteuer an.

Was ist ein Aktiendepot? Wertpapierdepot einfach erklärt! | Finanzlexikon

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Wer erbt das Depot?

Dabei geht das Depot in das Eigentum der Angehörigen über, die Erträge daraus – wie Zinsen oder Dividenden– bleiben beim ursprünglichen Depotinhaber. Außerdem behält der Schenker die Kontrolle über das Depot, denn Entnahmen und somit die Schmälerung des Depots, sind nur mit seiner Zustimmung möglich.

Sind Aktien Barvermögen?

Nach der engen betriebswirtschaftlichen Definition gehören zum Barvermögen nur der aktuelle Kassenbestand und verfügbare Bankguthaben. Nicht zum Barvermögen gehören Wertpapiere, Aktien, Depots.

Was passiert wenn man mehr als 100000 Euro auf dem Konto hat?

Freiwillige Einlagensicherung

Die freiwilligen Einlagensicherungseinrichtungen bieten eine Absicherung der Kundengelder über den gesetzlichen Mindestrahmen hinaus (also grds. der Betrag über 100.000 Euro) und werden in eigener Verantwortung betrieben.

Was passiert mit meinen Aktien Wenn die Depotbank pleite geht?

Antwort: Die Aktien im Depot Ihrer Bank gelten rechtlich als sogenanntes Sondervermögen – und auf das hat weder die Bank Zugriff noch ein Insolvenzverwalter. Im Detail bedeutet das: Wertpapiere fallen nicht in die Insolvenzmasse, sondern gehören weiterhin den Anlegern.

Welche Vorteile hat ein Depot?

Eine Wertpapierorder musste entweder persönlich über per Telefon oder Telefax erteilt werden. Darin besteht der große Vorteil von Depotkonten: Durch die Möglichkeit, ein solches Konto heute online zu führen, ist die Beauftragung wesentlich unkomplizierter und auch Transaktionen sind nicht mehr aufwendig.

Werden aktiengewinne dem Finanzamt gemeldet?

Aktiengewinne werden direkt an der Quelle einbehalten

Die Abgeltungssteuer ist eine Quellensteuer: Für Sie und alle anderen Aktien-Anleger/innen bedeutet das, dass Sie sich um die Besteuerung nicht selbst kümmern müssen. Das Kreditinstitut als Quelle Ihrer Kursgewinne übernimmt das automatisch für Sie.

Kann man Aktien steuerfrei verschenken?

So bleibt das Geschenk steuerfrei

Ehegatten beziehungsweise Lebenspartner: bis 500.000 Euro. Kinder, Stiefkinder und Kinder verstorbener Kinder: bis 400.000 Euro. Enkelkinder: bis 200.000 Euro. Urenkel, wenn Eltern und Großeltern nicht verstorben sind: bis 100.000 Euro.

Welche Aktien müssen nicht versteuert werden?

Spekulationssteuer bei Aktien: Das Wichtigste in Kürze

Werfen deine Geldanlagen (Aktien, ETFs, Festgeld etc.) zusammen weniger als 1.000 Euro (bei Singles) oder 2.000 Euro (bei Ehepaaren) Gewinne ab, musst du keine Steuern zahlen.

Was mindert die Erbmasse?

Schulden des Erblassers mindern die Erbschaftsteuer

Der Erbschaftsteuer unterworfen soll nur der positive Netto-Erwerb des Erben sein. Mithin können Schulden, die noch vom Erblasser herrühren und für die der Erbe nach § 1967 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) haftet, vom positiven Erwerb abgezogen werden.

Wie kann ich die Erbschaftssteuer umgehen?

Die Erbschaftsteuer können Sie auf folgende Arten umgehen oder senken:
  1. Freibetrag nutzen, der sich je nach Verwandtschaftsgrad unterscheidet.
  2. Kombination von mehreren Freibeträgen miteinander.
  3. Änderung der Familienverhältnisse durch Heirat oder eingetragene Lebenspartnerschaft.
  4. Schenkung zu Lebzeiten.

Kann man bei einem Depot Geld verlieren?

Fonds sind insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen eine rentable Alternative zu klassischen Geldanlagen. Aber auch im Fonds-Depot kann es einmal zu einem Verlust kommen, in so einem Fall ist es von Vorteil vorbereitet zu sein, um die Situation besser einschätzen zu können.

Sollte man Depot auflösen?

Es ergibt Sinn, das Depot zu kündigen, wenn für den Aktienhandel kein Kapital mehr zur Verfügung steht oder das investierte Geld für andere Geldanlagen oder Anschaffungen benötigt werden. Die Unzufriedenheit mit dem Service der Bank oder des Brokers kann ebenfalls Anlass für eine Kündigung des Depots sein.

Was passiert mit dem Geld im Depot?

Die Wertschriften im Depot sind Ihr Eigentum und bleiben es auch im Falle eines Bankenkonkurses. Klar nicht zu den gesicherten Einlagen gehören auch Wertschriften wie Aktien, Fonds oder Anleihen, die Sie im Wertschriftendepot Ihrer Bank lagern. Alle diese Wertschriften fallen nicht unter die Einlagensicherung.

Warum sollte man nie viel Geld auf dem Konto haben?

Warum sollte man nie viel Geld auf dem Konto haben? Das große Problem dabei: Die niedrigen Zinsen machen eine Geldanlage auf dem Girokonto wenig lukrativ – meist verliert das Geld der Sparer dort durch Inflation und Teuerung stärker an Wert, als die Zinsen es ausgleichen können.

Wie viel Geld sollte man höchstens auf dem Girokonto haben?

Das hängt grundsätzlich vom eigenen Lebensstil ab. Wir empfehlen aber mindestens 6 Monatsausgaben als Notgroschen parat zu haben. Wenn Sie also jeden Monat Ausgabe in Höhe von 2.000 € haben, sollten Ihr Notgroschen mindestens 12.000 € betragen.

Wie viel Geld sollte man maximal auf dem Tagesgeldkonto haben?

Als Faustregel gilt: Drei Netto-Monatsgehälter sind die perfekte Anlagesumme fürs Tagesgeld.

Was passiert mit Aktien Wenn Geld wertlos wird?

Die Frage: Sind meine Aktien nichts mehr wert, sollte es zu einem Euro-Crash kommen? Antwort von Matthias Braunwalder, Leiter Portfoliomanagement der Partners VermögensManagement AG: Sollte der Euro politisch scheitern, bleiben die Aktien der Unternehmen weiterhin in Ihrem Besitz. In Ihrem Fall US-Aktien.

Warum sollte man nicht in Aktien investieren?

Aus vielen Gründen: Druck, Zinsen und möglicherweise fatale Fehlentscheidungen, die dein Leben prägen können. Natürlich sind viele Aktien und insbesondere Qualitätsaktien über Jahre und Jahrzehnte hinweg eine konservative Rendite-Wette.

Wie sicher ist mein Aktiendepot bei einer Bankpleite?

Was geschieht mit dem Wertpapierdepot bei einer Bankpleite? Kommt es zur Insolvenz der depotführenden Bank, wird das Kapital auf dem Verrechnungskonto unter Umständen betroffen – und durch Einlagensicherungsfonds erstattet. Das Depot selbst ist jedoch sicher vor dem Zugriff der Gläubiger.