Wie weit geht das Bankgeheimnis?

Gefragt von: Amalie Gebhardt
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Das Bankgeheimnis regelt den Sachverhalt, dass eine Bank gegenüber Dritten zur Verschwiegenheit verpflichtet ist. Sie darf keine Informationen, die sie aus der Geschäftsbeziehung zu einem Kunden erhält, ohne dessen Einverständnis weitergeben. Diese Definition wurde vom Bundesgerichtshof formuliert.

Was fällt alles unter das Bankgeheimnis?

Bankgeheimnis: Nicht im Gesetz, sondern in den AGB geregelt

Grundsätzlich verpflichtet sich die Bank somit gegenüber Dritten zur Verschwiegenheit. Geschützt werden alle relevanten Informationen zu Darlehen, Kontoständen, Sparguthaben und anderen Vermögenswerten.

Wo ist das Bankgeheimnis geregelt?

Gemäß Artikel 2 des Grundgesetzes hat jeder Bürger ein Recht auf informelle Selbstbestimmung. Ein gesetzlich verankertes Bankgeheimnis hat es jedoch noch nie gegeben. Was 2017 wirklich abgeschafft wurde, ist der § 30a der Abgabenordnung zur Bekämpfung der Steuerumgehung.

Wie lange gilt das Bankgeheimnis?

§ 30a Abgabenordnung. Das in § 30a AO verankerte sogenannte Bankgeheimnis wurde durch das Steuerumgehungsbekämpfungsgesetz vom 24. Juni 2017 aufgehoben.

Können Banken untereinander Auskunft geben?

Auch gegenüber nächsten Verwandten oder dem Ehegatten des Bankkunden ist die Bank grundsätzlich nicht befugt, Auskünfte über Kontostand oder Vertragsbeziehung zu dem Kunden zu erteilen. Bereits die AGB-Banken lassen jedoch erahnen, dass das Bankgeheimnis in Deutschland nicht uneingeschränkt gilt.

Der schmerzvolle Abschied – Wie das Bankgeheimnis abhanden kam | Doku | SRF Dok

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Kann ein Bankmitarbeiter einfach auf mein Konto sehen?

"Nur Mitarbeiter, die direkten Kundenkontakt haben oder beispielsweise in der Kreditverarbeitung sind, haben Zugriff auf Kundendaten", so ein Sprecher des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken . Weder der Pförtner noch die Sekretärin vom Vorstand könnte darauf zugreifen.

Kann eine andere Bank Mein Konto einsehen?

Fakt ist, dass Kreditinstitute in Deutschland sich zivilrechtlich verpflichten, kundenbezogene Daten nicht an Dritte herauszugeben. Dessen ungeachtet müssen Banken in manchen Fällen den Ermittlungsbehörden jedoch Kontodaten ihrer Kunden mitteilen.

Was passiert wenn man gegen das Bankgeheimnis verstößt?

Verstöße gegen das Bankgeheimnis können einen Anspruch auf Schadensersatz wegen Pflichtverletzung (§ 281 I BGB; früher: positive Vertragsverletzung) oder aus unerlaubter Handlung auslösen. Die Verletzung des Bankgeheimnisses ist ein wichtiger Grund zur Kündigung der Geschäftsbeziehung mit sofortiger Wirkung nach Nr.

Wann beginnt das Bankgeheimnis?

Das Bankgeheimnis regelt den Sachverhalt, dass eine Bank gegenüber Dritten zur Verschwiegenheit verpflichtet ist. Sie darf keine Informationen, die sie aus der Geschäftsbeziehung zu einem Kunden erhält, ohne dessen Einverständnis weitergeben. Diese Definition wurde vom Bundesgerichtshof formuliert.

Wann wird das Bankgeheimnis verletzt?

Das Bankgeheimnis dient nicht dazu, dass Bankkunden sich rechtswidrig verhalten können. Verletzt die Bank ihre Verschwiegenheitspflicht, indem sie den Steuerbehörden Auskünfte erteilt und muss der Kunde infolgedessen Steuern nachzahlen, so entsteht kein Schadens-ersatzanspruch gegen die Bank.

Wer bekommt Auskunft bei der Bank?

Steuerrechtlich: Die Kreditinstitute sind verpflichtet, Finanzbehörden die zur Feststellung eines für die Besteuerung erheblichen Sachverhalts erforderlichen Auskünfte zu geben, sofern der Steuerpflichtige nicht hinreichend aufklärt (§ 93 I AO).

Wem darf die Bankauskunft geben?

Voraussetzungen für die Auskunftserteilung Das Kreditinstitut darf Bankauskünfte über juristische Personen und im Handelsregister eingetragene Kaufleute erteilen, sofern sich die Anfrage auf deren geschäftliche Tätigkeit bezieht und dem Kreditinstitut keine anders lautende Weisung des Kunden vorliegt.

Welche Daten darf die Bank weitergeben?

Das Bankgeheimnis regelt, dass sich die Bank zur Verschwiegenheit über die Geschäftsbeziehungen gegenüber Dritten verpflichtet. Das heißt: Sie darf wichtige Informationen ihres Kunden nicht preisgeben, zum Beispiel den Kontostand, Geldbewegungen, Informationen über Kredite oder Sparguthaben.

Welches Land hat das beste Bankgeheimnis?

Die USA haben das Bankgeheimnis der Schweiz geknackt. Mittlerweile sind sie laut einer neuen Rangliste für krumme Finanzgeschäfte aber die wichtigere Adresse. "Zweiter zu sein ist bei vielen Dingen gut", sagte Lindsey Graham im Juni letzten Jahres bei einer Anhörung im Justizausschuss des US-Senats.

Haben Bankmitarbeiter Schweigepflicht?

Ein Bankmitarbeiter muss im Zivilprozess sein Zeugnis verweigern und darf nicht aussagen, weil die Allgemeinen Geschäftsbedingungen die vertragliche Verpflichtung des Kreditinstitutes enthalten, das Bankgeheimnis zu wahren.

Hat das Finanzamt Zugriff auf mein Konto?

Kann das Finanzamt mein Konto einsehen? Diese Frage stellen sich viele Steuerzahler/innen. Die Antwort ist eindeutig: Ja, es hat die Möglichkeiten dazu.

Wann fragt die Bank woher das Geld kommt?

Wer mehr als 10.000 Euro Bargeld auf sein Konto einzahlen will, muss seit Anfang August gegenüber der Bank nachweisen, woher das Geld stammt. Dies gilt auch bei der Einzahlung mehrerer Teilbeträge, wenn die Summe der Teilbeträge 10.000 Euro überschreitet.

Hat die Sparkasse Schweigepflicht?

Die Mitglieder des Verwaltungsrates und des Vorstandes sowie die Mitarbeiter der Sparkasse sind zur Verschwiegenheit über den Geschäftsverkehr der Sparkasse, insbesondere über deren Gläubiger und Schuldner, verpflichtet. Die Verpflichtung bleibt auch nach dem Ausscheiden bestehen.

Wann fragt die Bank?

Wer mehr als 10.000 Euro in bar bei seiner Bank oder Sparkasse einzahlt, muss künftig erklären woher das Geld kommt. So will es die Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin.

Wen schützt das Bankgeheimnis?

Nicht nur der Bankkunde, sondern auch der Dritte, der im Rahmen der Geschäftsbeziehung mit der Bank in Kontakt tritt, ist durch das Bankgeheimnis (Art. 47 BankG) geschützt.

Wann tritt das Bankgeheimnis außer Kraft?

Im Falle des Todes eines Kunden wird das Bankgeheimnis aufgehoben. Die Bank hat dann gegenüber dem zuständigen Finanzamt laut §33 ErbStg eine Meldepflicht.

Warum gibt es Bankgeheimnis?

Obwohl das Vertrauensverhältnis zwischen Banken und ihren Kund:innen ein ganz besonderes ist, ist es in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Da die Kundschaft sich darauf verlassen können möchte, dass die Banken ihre kund:innenbezogenen Tatbestände und Merkmale nicht weitergeben, gibt es das Bankgeheimnis.

Was weiß die Bank über mich?

Prinzipiell dürfen Banken an keine externe und interne Stelle Auskunft über die Finanzen der Kund:innen geben. Diese Geheimhaltungspflicht, die sogar über das Datenschutzgesetz hinausgeht, umfasst neben den Bankangestellten auch Personen, die sonst für die Bank tätig werden.

Wie lange kann man ein Konto zurückverfolgen?

Banken sind gesetzlich verpflichtet, Daten über Kontobewegungen mindestens 10 Jahre aufzuheben. Und in der Regel ist es möglich, Auszüge für Ihre Konten auch nachträglich ausstellen zu lassen. Die meisten Banken erheben dafür allerdings eine Gebühr.

Kann die Sparkasse Mein Konto einsehen?

Kontostand in der Sparkassen-App abrufen

Nutzerinnen und Nutzer der Sparkassen-App haben es besonders leicht, Ihren Kontostand einzusehen. Smartphone in die Hand, App auf: voilà! Wie in Ihrem Online-Banking können Sie nun alle grundlegenden Informationen einsehen: die Höhe Ihres Guthabens und all Ihre Buchungen.