Kann ich depotkosten steuerlich absetzen?

Gefragt von: Artur Herold-Michels
sternezahl: 4.5/5 (47 sternebewertungen)

Bis zur Einführung der Abgeltungssteuer galten Depotkosten noch als Werbungskosten und waren mit 51 € im Jahr anrechenbar. Seit 2009 fallen sie in den Sparer-Pauschbetrag. Kapitalerträge insgesamt sind jetzt bis zu einer Höhe von 1.000 € bei Alleinstehenden und 2.000 € bei Paaren steuerfrei.

Wo kann ich Depotgebühren von der Steuer absetzen?

Inzwischen können Sie Depotgebühren schon seit mehr als zehn Jahren nicht mehr steuerlich absetzen. Das bedeutet, Sie dürfen die Depotkosten zum Beispiel nicht im Rahmen Ihrer Einkommensteuererklärung unter den Werbungskosten aufführen bzw. das Finanzamt wird diese Ausgaben nicht als steuermindernd anerkennen.

Sind depotkosten Werbungskosten?

Folgende Aufwendungen gehören zu den typischen Werbungskosten eines Kapitalanlegers: Beratungskosten. Damnum. Depotgebühren.

Sind Kosten und Nebenkosten für depotverwahrung Finanzinstrumente absetzbar?

Kann ich bei diesen Kapitaleinkünften Werbungskosten, wie z.B. Depotgebühren, geltend machen? Nein. Die Bemessungsgrundlage entspricht den Bruttoerträgen, die nur durch den Sparer-Pauschbetrag in Höhe von 801 Euro, für Verheiratete/eingetragene Lebenspartnerschaften in Höhe von 1.602 Euro reduziert werden.

Was versteht man unter Depotgebühren?

Das Depotführungsentgelt oder auch Depotgebühr ist die Gebühr, die Banken für die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren in einem Wertpapier-Depot verlangen. Die Höhe des Entgelts unterscheidet sich je nach Anbieter. Die Gebühren bemessen sich an dem Aufwand, den die Bank für die Depotführung betreibt.

DAS kannst du alles von der Steuer absetzen! 48 Tipps für deine Steuererklärung | Finanzfluss

17 verwandte Fragen gefunden

Wie hoch dürfen Depotgebühren sein?

Je höher der Wert, desto höher sind meist auch die Kosten. Als Faustregel gilt: Private Anleger:innen, die keine sechs- oder siebenstelligen Beträge verwalten müssen, sollten nicht mehr als 50 Euro pro Jahr an Depotgebühren zahlen.

Wie oft zahlt man Depotgebühren?

Depotgebühren werden von den meisten Banken in der Regel einmal jährlich berechnet. Bei vielen Banken berechnet sich die Depotgebühr dabei auch heute noch nach dem Wert der Geldanlage im Depot. In der Folge steigen mit dem im Depot verwahrten Anlagebetrag, die Gebühren für das Wertpapierdepot.

Welche Bankgebühren kann man von der Steuer absetzen?

Kontoführungsgebühren werden von den Finanzämtern immer mit einem Pauschbetrag in Höhe von 16 Euro pro Jahr als Werbungskosten ohne Nachweis anerkannt. Der Betrag von 16 Euro ist ein Jahresbetrag. Sie können den Betrag also auch dann absetzen, wenn Sie erst im Dezember ein Konto eröffnen.

Wie gebe ich Aktien in der Steuererklärung an?

Dafür musst Du in Zeile 7 die Kapitalerträge angeben. Gewinne aus Aktienverkäufen müssen zusätzlich noch in Zeile 8 eingetragen werden. Ab Zeile 37 trägst Du die einbehaltene Kapitalertragsteuer, den Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer ein.

Was sind Dienstleistungskosten Depot?

Unter den Dienstleistungskosten sind Ausgabeaufschläge bzw. Abschlusskosten, Gebühren für die Erstellung von Zweitschriften, das Depotentgelt sowie die erhaltenen Zuwendungen zusammengefasst.

Welche Werbungskosten kann ich absetzen ohne Nachweis?

Das Spektrum an Werbungskosten ist breit: Dazu zählen Fortbildungskosten, Kontoführung (pauschal bis 16 Euro ohne Nachweis), berufliche Telefonkosten oder Umzugskosten, falls der Umzug beruflich nötig war. Wenn Du dann eine Zweitwohnung hast, kannst Du die doppelte Haushaltsführung ebenfalls absetzen.

Kann man Kosten für Vermögensverwaltung steuerlich absetzen?

Mit 0,52% p.a. bis 1,04% p.a. im Rahmen unserer drei Musterstrategien liegt diese deutlich niedriger als vergleichbare Pauschalgebühren. Hinzu kommt: Seit Einführung der Abgeltungssteuer in 2008 lassen sich die Kosten für die Vermögensverwaltung nicht mehr als Werbungskosten steuerlich absetzen.

Wann fallen Depotgebühren an?

Wann fallen Depotgebühren an? Depotgebühren zahlst Du meist nur, wenn Du aktiv einen Auftrag erteilst und der Broker die entsprechende Leistung erbringt (zum Beispiel eine Aktie oder einen ETF-Anteil für Dich kauft).

Kann man mehr als 16 € Kontoführungsgebühren absetzen?

STEUERRAT: Sie können natürlich auch einen höheren Betrag als 16 EUR als Werbungskosten abziehen. Dazu aber müssen Sie nachweisen, dass die beruflich veranlassten Überweisungen höhere Kosten verursachen bzw. der berufliche Kostenanteil höher ist (FG Münster vom 18.9.1996, EFG 1997 S. 160).

Wie wird ein Depot versteuert?

Seit 2009 unterliegen Kapitalerträge von Aktien und anderen Wertpapieren der Kapitalertragsteuer in Höhe von 25 Prozent. Hinzu kommen Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer. Die Steuer wird automatisch ohne dein Zutun abgezogen.

Was zählt alles zu den Kontoführungsgebühren?

Zu den Kontoführungsgebühren oder umgangssprachlich Bankgebühren zählen alle Entgelte, die mit der Führung eines Kontos zu tun haben. Wie hoch diese ausfallen, ist vom jeweiligen Sparkassen-Institut abhängig – neben kostenpflichtigen sind auch kostenlose Girokonten möglich.

Wie erfährt das Finanzamt von Aktien?

In Deutschland ist das das Bundeszentralamt für Steuern. Von dort gelangen die Daten zum Wohnsitzfinanzamt des Anlegers, der davon nichts erfährt. Auch wenn auf Ihrem ausländischen Konto nur wenige Cent Zinsen landen, besteht die Meldepflicht! Ihr Wohnsitzfinanzamt erhält dann Kenntnis von Ihrem ausländischen Konto.

Wie erfährt das Finanzamt von Kapitalerträgen?

Das Finanzamt kennt Ihre gesamten Kapitalerträge nicht. Die Banken müssen allerdings die vom Steuerabzug freigestellten Zinsen an das Bundeszentralamt für Steuern melden. Dadurch kann das Finanzamt zumindest teilweise prüfen, ob Ihre Aufstellung der Kapitalerträge vollständig ist.

Wann muss ich Aktien in Steuererklärung angeben?

Wann müssen Aktien-Gewinne versteuert werden?
  1. Wenn der Gewinn den Freibetrag von 1000 Euro (Single) oder 2000 Euro (Ehepaar) überschreitet.
  2. Wenn die Aktien nach 2008 gekauft wurden.
  3. Ausländische Aktien müssen grundsätzlich versteuert werden.

Kann die Rechtsschutzversicherung von der Steuer abgesetzt werden?

Rechtsschutzversicherung in der Steuererklärung

Bei der Rechtsschutzversicherung können Sie nur den Arbeitsrechtschutz von der Steuer absetzen. Alle anderen Rechtsschutzleistungen lassen sich nicht absetzen. Die Arbeitsrechtsschutzversicherung tragen Sie in der Steuererklärung als Werbungskosten ein.

Sind kontogebühren abzugsfähig?

Nicht abzugsfähige Kosten:

Gebühren, Strafzinsen oder Zinsabzüge für Rückzugsbedingungen diverser Kontoformen; Vermittlungsprovisionen (z.B. beim Verkauf grosser Aktienpakete, kommt insbesondere bei nichtkotierten Aktien vor); Entschädigung für Treuhandanlagen (Treuhandkommissionen);

Was trage ich bei sonstige außergewöhnliche Belastungen ein?

Zu den außergewöhnlichen Belastungen zählen zahlreiche Kostenarten, beispielsweise Krankheitskosten, Kurkosten, Pflegekosten, Bestattungskosten, Wiederbeschaffungskosten nach einer Katastrophe wie einem Hochwasser sowie Unterhaltsleistungen an Bedürftige.

Warum zahlt man Depotgebühren?

Damit erworbene Wertpapiere sicher verwahrt werden können, benötigt der Anleger ein separates Depot bei einer Depotbank. Dieses Depot ist dafür notwendig, um sämtliche Transaktionen abzuwickeln. Für die Führung eines Depots erhält die Bank eine jährliche Depotbankgebühr.

Kann man Depotgebühren zurückfordern?

Bankgebühren zurückfordern nach dem BGH-Urteil 2021

Durch das Urteil des Bundesgerichtshofs ist dies nun nicht mehr möglich (27. April 2021, Az. XI ZR 26/20). Du wurdest durch diese Praxis unfair benachteiligt.