Sollte man eine Steuer für gesüßte Getränke einführen?

Gefragt von: Cordula Kuhlmann
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Die WHO empfiehlt eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke, um Diabetes, allgemein mit Übergewicht verbundene Krankheiten sowie Zahnproblemen entgegenzuwirken bzw. diese zu reduzieren.

Was spricht gegen die Zuckersteuer?

Kritikpunkt ist, dass die Kaufentscheidung durch die Teuerung sozusagen erzwungen wird. Verschiedene Länder haben die Zuckersteuer bereits eingeführt, darunter beispielweise das Vereinigte Königreich, Mexiko und Frankreich. Einige Länder besteuern Süßgetränke nach Zuckergehalt.

Wer zahlt Zuckersteuer?

Stellen Sie sich vor, wir würden etwas Neues ausprobieren: Es wird eine Zucker-Steuer auf Softdrinks eingeführt. Allerdings bezahlt nicht der Konsument die Steuer, sondern der Hersteller. Die Steuer steigt mit dem Zuckergehalt des Getränks.

Wie funktioniert die Zuckersteuer?

Eine Zuckersteuer ist eine staatliche Abgabe auf Zucker. Solche Steuern, wie beispielsweise auch bei der Tabak- oder Mineralölsteuer bewirken, dass die Preise für diese Waren steigen. Das ist ein beabsichtigter Effekt. Steuern haben eine Signalwirkung auf Verbraucher und können so ihr Kaufverhalten beeinflussen.

In welchem Land gibt es eine Zuckersteuer?

Deutschland kann nach Ansicht des Experten bei der Zuckersteuer von anderen Staaten lernen. In sechs EU-Ländern wurden schon Modelle eingeführt – in Dänemark, Finnland, Frankreich, Ungarn, Großbritannien und Irland.

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Warum gibt es keine Zuckersteuer in Deutschland?

Deutschland. Die Zuckersteuer wurde in Deutschland im Hinblick auf den EG-Binnenmarkt zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen zum 1. Januar 1993 abgeschafft. Mit Aussagen wie „Zucker macht krank“ und „es gibt keinen Bedarf, Zucker ...

Warum sollte es eine Zuckersteuer geben?

Die WHO empfiehlt eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke, um Diabetes, allgemein mit Übergewicht verbundene Krankheiten sowie Zahnproblemen entgegenzuwirken bzw. diese zu reduzieren. Mehrere Länder haben bereits eine solche „Zuckersteuer“ eingeführt, einige bereits vor etlichen Jahren.

Soll es eine erhöhte Steuer auf zuckerhaltige Produkte geben?

Der Verbrauch von Zuckerarten wie Glukose - Bestandteil vieler Lebensmittel - steigt jedoch kontinuierlich an und liegt mittlerweile bei 10 Kilo pro Kopf und Jahr. Verbraucherschützer und Ärzteorganisationen plädieren für eine Steuer auf Gezuckertes - um den Konsum von Süßem zu lenken und vor allem zu senken.

Welche Steuer wurde 1993 abgeschafft?

Aktuelle Situation in DACH

In Deutschland wurde die Salzsteuer mit Wirkung ab dem 1. Januar 1993 aufgehoben. Zuvor war sie bereits einmal 1926 gleichzeitig mit der Luxussteuer aufgehoben worden. In Österreich wurde die Salzsteuer nach dem Beitritt zur EG im Jahr 1995 abgeschafft.

Hat Holland eine Zuckersteuer?

In den Niederlanden scheint eine solche Steuer auf besonders zuckerhaltige Lebensmittel jedoch in naher Zukunft nicht realisierbar. Nur eine einzige Partei, die christdemokratische CDA, nahm eine Zuckersteuer in ihr Konzept für ein Wahlprogramm auf.

Hat Spanien eine Zuckersteuer?

Im Jahr 2016 hat die spanische Regierung entschieden, eine Zuckersteuer auf sogenannte Softdrinks einzuführen.

Hat Niederlande Zuckersteuer?

NL-Koalition setzt auf Zuckersteuer

Im Koalitionsvertrag der neuen niederländischen Regierung steht der Wunsch nach einer Zuckersteuer. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sollen sind 50 Gramm freier Zucker pro Tag genug. Die Niederländer kommen auf 68 Gramm.

Sollte eine Steuer auf ungesunde Lebensmittel eingeführt werden?

Die verhältnismäßig billigen Preise von ungesunden Produkten spiegeln oftmals nicht die Kosten wider, die sie langfristig verursachen. Eine Erhöhung der Preise, etwa durch die Einführung von zusätzlichen Steuern, könnte "Kostenwahrheit" schaffen, um gesündere Alternativen attraktiver zu machen.

Sollte ungesundes Essen teurer werden Pro und Contra?

Durch eine zusätzliche Besteuerung könnten einkommensschwache Menschen stärker betroffen sein und es könnte schwieriger für sie werden, sich gesunde Lebensmittel leisten zu können. Dies könnte zu einer weiteren Kluft in der Ernährungssicherheit führen.

Wie ist die Zuckersteuer in Großbritannien geregelt?

Seitdem müssen Hersteller von Getränken mit extra Zuckerzusatz 18 Pence pro Liter (20 Cent) zahlen, wenn der Zuckergehalt zwischen 5 und 8 g/100 ml liegt. Enthält die Limonade mehr als 8 g Zucker pro 100 ml, sind sogar 24 Pence pro Liter (27 Cent) fällig.

Wie viel Mehrwertsteuer bei Getränken?

Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 7. Oktober 2022 der weiteren Anwendung des ermäßigten Steuersatzes von 7 Prozent für Speisen zugestimmt. Lediglich für Getränke muss auch weiterhin der Regelsteuersatz von 19 Prozent angewendet werden.

Warum wird Mineralwasser mit 19% versteuert?

Der Grund ist, dass diese Getränke noch zu den Grundnahrungsmitteln zählen und deshalb günstiger sein sollen. Werden diese aber weiterverarbeitet, zum Beispiel zu Sprudel, Kaffee oder Saft, wird wieder der reguläre Steuersatz angewendet.

Wie viel Mehrwertsteuer ist auf Getränke?

Grundsätzlich werden Getränke – unabhängig davon, ob sie vor Ort verzehrt oder zum Mitnehmen verkauft werden – mit dem regulären Mehrwertsteuersatz von 19 % versteuert.

Welche Steuern auf Produkte?

Die Umsatzsteuer beträgt in Deutschland 19 % (Regelsteuersatz). Produkte und Leistungen für den Grundbedarf werden mit dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7 % versteuert. Die Vorsteuer ist die Umsatzsteuer, die auf Eingangsrechnungen – also beim Einkauf von Produkten – ausgewiesen ist.

Welche Möglichkeiten gibt es die Einkommensteuer zu senken?

Mit Sonderausgaben lässt sich die Steuer deutlich senken. Unterhaltsleistungen, Kirchensteuer oder Beiträge für Altersvorsorge, Kranken- und Pflegeversicherung mindern als Sonderausgaben die Steuer. Auch Spenden, private Versicherungen und das Schulgeld der Kinder lassen sich bei der Einkommensteuer ansetzen.

Welche Steuer soll erhöht werden?

Seit Anfang 2021 ist der Solidaritätszuschlag für rund 90 Prozent derjenigen, die Lohnsteuer und veranlagte Einkommensteuer zahlen, durch die Anhebung der Freigrenzen vollständig entfallen. Die Freigrenze von bisher 16.956 Euro wird im Jahr 2023 auf 17.543 Euro angehoben, 2024 steigt sie weiter auf 18.130 Euro.

Hat Österreich Zuckersteuer?

In Österreich gilt für Lebensmittel zum überwiegenden Teil ein Umsatzsteuersatz von zehn Prozent. Der durchschnittliche Bürger nimmt laut Statistik Austria 93 Gramm Zucker pro Tag zu sich. Das ist fast das Vierfache der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) maximal empfohlenen Menge von 25 Gramm.

Hat Belgien eine Zuckersteuer?

Nun, schon seit 2015 gibt es in Belgien eine „Zuckersteuer“, die den Konsum ungesunder Erfrischungsgetränke eindämmen sollte.

Hat Schweden eine Zuckersteuer?

Dazu kommt eine Zuckersteuer, die die Preise in Norwegen und Dänemark zusätzlich in die Höhe treibt. In Schweden hat sich diese Steuer glücklicherweise noch nicht durchgesetzt – und auch sonst nähert sich Norwegens Nachbar preislich mehr unseren deutschen Vorstellungen an.