Sollte man gegen den Grundsteuermessbescheid Einspruch einlegen?

Gefragt von: Olaf Henning
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Bundesweit bereits mehr als 1,3 Millionen Einsprüche
Es ist deshalb auf jeden Fall ratsam, vorsorglich Einspruch gegen die Bescheide über den Grundsteuerwert und den Grundsteuermessbetrag einzulegen.

Warum Einspruch Grundsteuermessbescheid?

Ein Einspruch gegen den Grundsteuerwertbescheid führt in der Regel zu einer erneuten, genaueren Überprüfung Ihres Bescheids. Dabei schauen die Finanzbeamten nicht nur nach Fehlern, auf die Sie hingewiesen haben. Das heißt: Bei einem Einspruch können auch Fehler entdeckt werden, die sich für Sie nachteilig auswirken.

Wann sollte man Einspruch gegen grundsteuerbescheid?

Wann und wie legst Du Einspruch ein? Beachte generell die Frist von einem Monat für den Einspruch oder Widerspruch (beim Grundsteuerbescheid). Die Frist beginnt drei Tage nach dem Datum auf dem Bescheid.

Was kostet ein Einspruch gegen grundsteuerbescheid?

Kosten eines Einspruchs/Widerspruchs gegen einen Steuerbescheid im Rahmen des Grundsteuerverfahrens. Das Einspruchsverfahren/Widerspruchsverfahren für die Erhebung der Grundsteuer ist nicht kostenpflichtig.

Wie schreibe ich einen Einspruch gegen Grundsteuermessbescheid?

Diese Angaben müssen in einem Einspruchsschreiben enthalten sein:
  1. Vollständiger Name (auch Miteigentümer:innen)
  2. Die Adresse.
  3. Das Aktenzeichen oder die Steuernummer.
  4. Das genaue Anliegen.
  5. Evtl. Gründe für den Einspruch (können auch später nachgereicht werden)

Sollte man Einspruch gegen den Grundsteuerbescheid einlegen?

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Was sagt der Grundsteuermessbescheid aus?

Der Grundsteuermessbescheid ist ein weiterer Grundlagenbescheid, der von Finanzämtern erlassen wird und in dem der Steuermessbetrag für die Grundsteuer festgesetzt wird. Der Bescheid enthält keine Zahlungsaufforderung, sondern setzt den Messbetrag für alle weiteren Folgebescheide fest.

Wie viel kostet ein Einspruch?

Ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid verursacht zunächst keine Kosten. Wird er aber abgelehnt, kommt es zur Gerichtsverhandlung. Dann fallen Gerichtskosten von mindestens 50 Euro an. Dazu kommen die Kosten für die anwaltliche Beratung und Vertretung.

Wann lohnt sich Einspruch?

Einspruch bei technischen Fehlern

Wenn Sie sich sicher sind, nicht zu schnell gefahren zu sein, und von einem technischen Fehler bei der Messung der Geschwindigkeit ausgehen, lohnt sich ein Widerspruch gegen den Bußgeldbescheid. In dem Fall ist es wichtig, dass Sie einen Anwalt für Verkehrsrecht hinzuziehen.

Was passiert bei Einspruch gegen grundsteuerbescheid?

Bei Fehlern kann innerhalb eines Monats Einspruch eingelegt werden! Die Gemeinde erlässt dann den Grundsteuerbescheid. Bis zum 31.12.2024 wird die Grundsteuer weiterhin in dem bisherigen Verfahren berechnet und erhoben.

Was bringt Einspruch?

Der Einspruch ist ein außergerichtlicher Rechtsbehelf. Er kann gegen Verwaltungsakte eingelegt werden und verhindert, dass diese bestandskräftig werden.

Welche Fehler darf man bei der Grundsteuer nicht machen?

Diese vier Fehler sollten Sie deshalb bei der Grundsteuererklärung vermeiden:
  • Fehler: Stichtag 1. Januar 2022 für Ihre Angaben missachten.
  • Fehler: Veraltete Angaben zum Bodenrichtwert machen.
  • Fehler: Die Abgabefrist versäumen.
  • Fehler: Wohn- und Nutzflächen falsch berechnen.

Für wen wird die neue Grundsteuer teurer?

Voraussichtlich wird für Grundstücke und Immobilien auf dem Land oder in strukturschwachen Gebieten weniger Grundsteuer anfallen. Dagegen kann es für Städter, Besitzer unbebauter Grundstücke und Eigentümer von Einfamilienhäusern teurer werden.

Wie Sie Ihren Einspruch richtig formulieren?

Wie schreibe ich einen korrekten Widerspruch? Der Widerspruch muss schriftlich erfolgen und die folgenden Angaben enthalten: Mitteilung des Einspruchs, Angaben zu Absender und Adressaten, Datum, Bezeichnung des Bescheids, Angabe der fraglichen Entscheidung, Begründung und eine eigenhändige Unterschrift.

Wie wirkt sich das Alter eines Hauses auf die Grundsteuer aus?

Baujahr, Kernsanierung und Abbruchverpflichtung richtig in der Grundsteuererklärung angeben. Im Bundesmodell ist in der Grundsteuererklärung (Feststellungserklärung) u.a. das Baujahr von Gebäuden anzugeben.

Was passiert wenn die Grundsteuer falsch ist?

Konkret heiß das: Bei Fehlern bei der Berechnung des Grundsteuerwerts oder der Verwendung einer falschen Steuermesszahl, muss man unbedingt gegen den Feststellungsbescheid des Finanzamts Einspruch einlegen. Erst gegen den Grundsteuerbescheid der Gemeinde vorzugehen, macht aus rechtlicher Sicht keinen Sinn.

Was passiert bei Fehlern in der Grundsteuer?

Was droht, wenn die Grundsteuererklärung nicht fristgerecht eingereicht wurde? Nach Erhalt der Erinnerung vom Finanzamt sollte man der Forderung umgehend nachkommen, da sonst ein Verspätungszuschlag von etwa 25 Euro, im schlimmsten Fall sogar ein Zwangsgeld von bis zu 25.000 Euro festgesetzt werden kann.

Was muss man bei einem Einspruch beachten?

Ein schriftlicher Widerspruch sollte folgende Informationen beinhalten:
  1. Absender(adresse)
  2. Empfängeradresse.
  3. Datum.
  4. Aktenzeichen und Datum des Bescheids.
  5. Begründung des Widerspruchs (wenn möglich mit Nachweisen) – nicht zwingend notwendig, aber sinnvoll.
  6. Unterschrift.

Was passiert nach dem Einspruch?

Nach der Abgabe des Einspruches prüft die Finanzbehörde den Bescheid genau. Dabei entscheidet sie zuerst, ob der Einspruch zulässig ist. Denn ein Einspruch kann zwar zulässig, in der Sache aber unbegründet sein und daher abgelehnt werden. Ist das Ergebnis "eindeutig zulässig", wird über den Einspruch entschieden.

Was kommt nach dem Einspruch?

Nach einem Einspruch muss das Gericht die Anklage (ursprünglich Strafbefehl) nochmals prüfen und entscheiden, ob die tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen zur Eröffnung des Hauptverfahrens vorliegen.

Was passiert wenn der Einspruch abgelehnt wird?

Ablehnung. Wird Ihrem Einspruch nicht stattgegeben, erhalten Sie darüber eine förmliche Einspruchsentscheidung. Nun bleibt Ihnen nur noch ein Weg: die Klage vor dem Finanzgericht.

Was ist der Unterschied zwischen Einspruch und Widerspruch?

Weiterhin ist der Widerspruch beispielsweise im Arbeitsverhältnis, im Mahnverfahren und im Mietverhältnis möglich. Der Einspruch wird hingegen bei Entscheidungen von besonderen Verwaltungsbehörden, gerichtlichen Entscheidungen und bestimmten Verwaltungsakten erhoben.

Wie Sie ohne Begründung Einspruch erheben?

Denn das geht sogar, ohne direkt einen Grund dafür anzugeben! Es reicht, dem Finanzamt den Einspruch schriftlich – per Post, E-Mail oder online über ELSTER – mitzuteilen. So können Sie auf jeden Fall die Frist einhalten.

Kann man selber Einspruch einlegen?

Zwar können Sie formal gesehen auch selbst Einspruch einlegen (ein Muster finden Sie hier), allerdings ist dies nach Aussage von Experten in der Regel nicht erfolgversprechend. Behörden befassen sich oftmals mit einem von Laien erhobenen Einspruch nicht und verweigern häufig zunächst auch die Akteneinsicht.

Kann man selbst Einspruch einlegen?

Die Rechtslage: Kein „Anwaltszwang“ bei einem Strafbefehl

Es gibt im Strafbefehlsverfahren grundsätzlich keinen „Anwaltszwang“, Sie können sich deshalb selbst verteidigen und auch selbst Einspruch einlegen.

Wann ist ein Einspruch nicht zulässig?

2.2 Statthaftigkeit und Ausschluss des Einspruchs

Zulässiges Rechtsmittel im außergerichtlichen Rechtsbehelfsverfahren ist ausschließlich der Einspruch. ablehnende Entscheidungen über Anträge auf Stundung bzw. Erlass, Fristverlängerung, Aussetzung der Vollziehung und auf Korrektur eines Steuerverwaltungsakts.