Wann passive latente steuern?

Gefragt von: Herr Dr. Magnus Heil
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Passive latente Steuern entstehen dann, wenn die Steueraufwendungen laut Handelsbilanz höher sind als die Steueraufwendungen laut Steuerbilanz. Ist der steuerliche Gewinn betraglich niedriger als der aus dem Handelsrecht, entstehen passive latente Steuern. ...

Wann aktive und wann passive latente Steuern?

Aktive latente Steuern sind zukünftige Steuervorteile, man spricht dann auch von Steuerentlastung. Passive latente Steuern dagegen sind zukünftige Steuerlasten.

Wann werden passive latente Steuern aufgelöst?

passive latente Steuern sind aufzulösen, sobald die Steuerent- oder -belastung eintritt bzw. nicht mehr mit ihr zu rechnen ist. Der Aufwand bzw. Ertrag aus Änderungen der bilanzierten latenten Steuern ist in der Gewinn- und Verlustrechnung in einer gesonderten Position auszuweisen.

Wann werden aktive latente Steuern gebildet?

Aktive Latente Steuern entstehen, wenn der Steueraufwand in der Handelsbilanz (fiktive Steuern) geringer ist als der Steueraufwand in der Steuerbilanz (effektive Steuern). ... Ist also der steuerliche Gewinn höher, als der handelsrechtliche entstehen aktive latente Steuern.

Wie werden passive latente Steuern gebucht?

Latente Steuern als Ausgleich bei Gewinnabweichungen

Ist der handelsrechtliche Jahresüberschuss höher als der steuerliche Gewinn, müssen passive latente Steuern ausgewiesen werden, die der Unternehmer auf das Konto „Passive latente Steuern“ 0968 (SKR 03) bzw. 3060 (SKR 04) bucht.

Latente Steuern (einfach erklärt)

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Wie werden latente Steuern ausgewiesen?

Ausgewiesen werden latente Steuern unterhalb der Rechnungsabgrenzungsposten als Posten D (auf der Aktivseite) bzw. E (auf der Passivseite). ... In der Gewinn- und Verlustrechnung sind latente Steuern unter den Ertragsteuern gesondert als Davon-Vermerk auszuweisen.

Wer muss latente Steuern ausweisen?

Die Verpflichtung, passive latente Steuern als Rückstellungen auszuweisen, gilt nicht nur für Personenhandelsgesellschaften, sondern entsprechend auch für Kapitalgesellschaften und Einzelunternehmer.

Wo stehen aktive latente Steuern in der Bilanz?

in der Bilanz anzusetzen. Eine sich daraus insgesamt ergebende Steuerentlastung KANN als aktive latente Steuern (§ 266 Abs. ... Der Aufwand oder Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern ist in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten „Steuern vom Einkommen und vom Ertrag“ auszuweisen.

Was sind latente Steueransprüche?

Latente Steuern (latent von lateinisch latens, „verborgen“) sind verborgene Steuerlasten oder Steuervorteile, die sich aufgrund von Unterschieden im Ansatz oder in der Bewertung von Vermögensgegenständen oder Schulden zwischen der Steuerbilanz und der Handelsbilanz ergeben haben und die sich in späteren Geschäftsjahren ...

Warum bildet man latente Steuern?

Latente Steuern sind eine rein handelsrechtliche Bilanzposition. Ihre Funktion ist dabei, eine etwaige Differenz zwischen der Handelsbilanz und der Steuerschuld aus der Steuerbilanz auszugleichen.

Was sind latente Steuern einfach erklärt?

Bei Latenten Steuern handelt es sich um den Posten auf der Aktiv- und Passivseite. ... Der Begriff Latente Steuern bezeichnet die Differenz zwischen der steuer- und handelsrechtlicher Gewinnermittlung bei unterschiedlich gesetzten Zielen, womit auch der Ausgleich zwischen der Steuer- und Handelsbilanz zusammenhängt.

Sind latente Steuern Rückstellungen?

Aktive latente Steuern: In der Handelsbilanz wird eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften i.H. von 600 TEUR gebildet. ... Latente Steuern dürfen nur dann gebildet werden, wenn sich die bilanziellen Wertdifferenzen in den Folgejahren wieder abbauen (temporäre Differenzen).

Werden latente Steuern in der Steuerbilanz ausgewiesen?

In der Steuerbilanz sind weder aktive noch passive latente Steuern auszuweisen. Es handelt sich bei diesen weder um Wirtschaftsgüter noch um Verbindlichkeiten. Soweit aber handelsrechtlich eine Steuerrückstellung geboten ist, gilt das auch für die Steuerbilanz.

Was sind latente Steuern Schweiz?

Latente Steuern ergeben sich aus der Differenz zwischen der Steuerschuld, welche auf dem steuerrechtlichen Gewinn basiert und der fiktiven Steuer, welche sich aufgrund des Gewinns der handelsrechtlichen Bilanz ergeben würde.

Wann Handelsbilanz und Steuerbilanz?

Eine Handelsbilanz entspricht handelsrechtlichen Vorschriften. Eine Steuerbilanz entspricht steuerrechtlichen Vorschriften und wird im Gegensatz zur Handelsbilanz extra für das Finanzamt erstellt. Eine Steuerbilanz basiert meistens auf der Handelsbilanz, richtet sich aber an einen anderen Empfänger.

Sind latente Steuern Ertragsteuern?

- Latente Steuerschulden (passive latente Steuern; deferred tax liabilities) sind die Be- träge an Ertragsteuern, die in zukünftigen Perioden aus zu versteuernden temporären Differenzen zahlbar sind.

Was ist Maßgeblichkeit?

1 Maßgeblichkeit

Nach dem Grundsatz der Maßgeblichkeit ist das Betriebsvermögen anzusetzen, das nach den handelsrechtlichen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung ermittelt wurde. Aus dieser Unterordnung ergibt sich der Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz.

Was sind temporäre Differenzen?

Temporäre Differenzen: Temporäre Differenzen sind zeitlich begrenzte Differenzen, bei denen die Zeitpunkte des Ausgleichs bestimmbar sind. Die Differenzen entstehen üblicherweise aus unterschiedlichen Ansatzvorschriften nach dem HGB und dem Steuerrecht.

Was ist eine Steuerrückstellung?

Sind für zukünftige Aufwendungen gedacht, die sich dann ergeben, wenn die Firma Steuern zahlen muss. Wenn die Zahlung fällig wird, wird die gebildete Rückstellung aufgelöst.

Was versteht man unter Steuerbilanz?

Eine Steuerbilanz ist eine Aufstellung über das Betriebsvermögen unter Beachtung steuerlicher Grundsätze (speziell des Einkommensteuergesetzes (EStG)). Mit ihr wird unter anderem der steuerliche Gewinn des bilanzierenden Unternehmens ermittelt (nach § 4 EStG, siehe auch Einkunftsarten).

Was ist Steueraufwand?

– Steuern können in der GuV als Steueraufwand („Steuern vom Einkommen und vom Ertrag“, „Sonstige Steuern“) oder als unselbstständiger Bestandteil von Erträgen (z.B. Kapitalertragsteuer auf Beteiligungserträge) und Aufwendungen (z. B. Teil der Herstellungskosten von fertigen und unfertigen Erzeugnissen) erscheinen.

Was sind Rückstellungen in der Bilanz?

Rückstellungen sind periodenübergreifende Verbindlichkeiten, deren Zeitpunkt, Höhe und Bestehen der Inanspruchnahme ungewiss, aber wahrscheinlich, ist. Die Kostenursache liegt im aktuellen Geschäftsjahr. Rückstellungen sind ein Posten im Passiva der Bilanz und werden als Aufwand gebucht.

Wann Drohverlustrückstellung?

Die Drohverlustrückstellung wird gemäß § 249 Abs. 1 HGB gesetzlich definiert. Dort heißt es: " Ein Verlust aus einem schwebenden Geschäft droht immer dann, wenn Erträge und Aufwendungen aus demselben noch nicht abgewickelten Geschäft sich nicht ausgleichen, sondern per Saldo ein Verpflichtungsüberschuss besteht."

Warum wird eine Strukturbilanz erstellt?

Die Strukturbilanz ermöglicht Analysten das Erkennen von Deckungsverhältnissen. Weiterhin erleichtert es die Darstellung von Entwicklungen im Vergleich zu Vorperioden. Umgruppierung; hier werden bestehende Bilanzpositionen anderen Bilanzpositionen zugeordnet und sozusagen „verschoben“.

Was sind passive Steuern?

Passive latente Steuern entstehen, wenn der Steueraufwand in der Handelsbilanz (fiktive Steuern) höher ist als der Steueraufwand in der Steuerbilanz (effektive Steuern). Steuern werden aus dem Gewinn aus der GuV abgeleitet. ... In der Handelsbilanz besteht für passive latente Steuern eine Ansatzpflicht ((§ 274 Abs. 1 HGB).