Was ist gefährlicher Erdgas oder Wasserstoff?

Gefragt von: Roswitha Brandl MBA.
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Wasserstoff ist, seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften zufolge, nicht gefährlicher als herkömmliche Energieträger wie Erdgas oder Erdöl. Gleichwohl müssen beim Umgang mit Wasserstoff hohe Sicherheitsstandards gelten, da Gefahren wie Explosionen oder Wasserstoffversprödung drohen.

Warum ist Wasserstoff besser als Erdgas?

Denn es entstehen nur Wasser (H2O) und Stickoxide (NOx), aber weder Kohlenstoffdioxid (CO2) noch Feinstaub oder andere aus der klassischen Motor- und Brennertechnik bekannte Schadstoffe. Der volumetrische Heizwert von Wasserstoff beträgt nur knapp ein Viertel des Heizwertes von Erdgas.

Wie giftig ist Wasserstoff?

Wasserstoff ist ein farbloses, geruch- und geschmackloses Gas und daher mit den menschlichen Sinnesorganen nicht wahr- nehmbar. Wasserstoff ist nicht giftig. Ein Arbeitsplatz- grenzwert ist nicht festgelegt. Selbstverständlich wirkt Wasserstoff, wenn er in hoher Konzentration eingeatmet wird, erstickend.

Was ist das Problem mit Wasserstoff?

Aufwendige & kostenintensive Herstellung

Wie Strom ist Wasserstoff kein Primärenergieträger, der einfach irgendwo abgebaut und verwendet werden kann. Wasserstoff muss zuerst erzeugt werden und dafür braucht es Rohstoffe wie Erdöl und Erdgas oder auch Biomasse und Wasser. Es muss also Energie von außen zugeführt werden.

Ist Wasserstoff gefährlicher als Benzin?

Ist ein Wasserstoffauto nun gefährlich? Nein, es ist sogar ungefährlicher als ein Verbrennermodell. Wasserstoff ist in Verbindung mit Sauerstoff zwar ab einem bestimmten Verhältnis explosiv, doch Wasserstoff ist extrem flüchtig, weil er sehr leicht ist. Das Mischungsverhältnis ist also so gut wie nicht zu erreichen.

Biokraftstoffe, Erdgas, Wasserstoff oder Strom: Welcher Kraftstoff ist wirklich zukunftsträchtig?

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Ist Wasserstoff gefährlicher als Gas?

Wasserstoff ist, seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften zufolge, nicht gefährlicher als herkömmliche Energieträger wie Erdgas oder Erdöl. Gleichwohl müssen beim Umgang mit Wasserstoff hohe Sicherheitsstandards gelten, da Gefahren wie Explosionen oder Wasserstoffversprödung drohen.

Wie aggressiv ist Wasserstoff?

"Wasserstoff ist eine hochexplosive Chemikalie. Und es ist eine Chemikalie, die die Behälter, in denen sie transportiert wird, sehr aggressiv angreift", sagte Dekra-Vorstandsvorsitzender Stan Zurkiewicz der Deutschen Presse-Agentur. Die Materialien könnten verspröden und Gas könne austreten.

Hat Wasserstoff eine Zukunft?

Prognosen gehen von einer Reduktion der Erzeugungskosten von grünem Wasserstoff bis 2030 um ein Drittel bis zur Hälfte und bis 2050 um rund zwei Drittel gegenüber dem derzeitigen Niveau aus, grüner Wasserstoff wird dann auch günstiger als blauer Wasserstoff sein.

Warum kann Deutschland kein Wasserstoff herstellen?

Deutschland kann grünen Wasserstoff nicht in der benötigten Menge herstellen, dazu fehlt es an genügend Strom aus regenerativen Energien. Die Bundesregierung setzt daher auf internationale Kooperationen.

Warum ist Wasserstoff keine Alternative?

Der entscheidende Grund für den schlechten Wirkungsgrad etwa beim Wasserstoff: Dieser vermeintlich so saubere Energieträger muss mit großem Aufwand erst hergestellt werden, da es in der Natur keine frei verfügbaren Vorkommen gibt.

Wie viel Wasser braucht man für 1 Liter Wasserstoff?

Für die Herstellung von einem 1 kg Wasserstoff werden 9 Liter Wasser benötigt.

Wie viel Strom braucht man für 1 Liter Wasserstoff?

Um 1kg Wasserstoff zu erzeugen, sind rund 53 Kilowattstunden Strom notwendig.

Was kostet 1 kg Wasserstoff in der Herstellung?

Die Kosten für grünen Wasserstoff hängen von der Herkunft des eingesetzten Stroms ab. Bei der Verwendung von Solarstrom belaufen sie sich auf knapp 6 €/kg Wasserstoff, bei Windenergie auf etwa 4 €/kg. Je nach Verfügbarkeit von grünem Strom können die Herstellungskosten regional auf bis zu 2,50 €/kg sinken.

Kann man eine Erdgasheizung mit Wasserstoff betreiben?

Die modernen Gas-Brennwertgeräte sind H₂-ready, das heißt, sie können mit 20 bis 30 Prozent Wasserstoff im Erdgas betrieben werden. Bauherren und Modernisierer, die sich für einen solchen Wärmeerzeuger entscheiden, sind damit bestens vorbereitet für die bevorstehende Entwicklung unseres Energiesystems.

Ist Wasserstoff teurer als Erdgas?

Demnach kostet das klimafreundliche Gas dort zwischen 4,8 bis 6,7 US-Dollar pro Kilogramm, während Wasserstoff aus Erdgas 6,7 USD/kg kostet. Grund dafür ist der infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine massiv gestiegene Preis für Erdgas.

Kann Erdgas durch Wasserstoff ersetzt werden?

Erdgas und Wasserstoff unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung, daher kann man Erdgas nicht ohne Weiteres eins zu eins durch Wasserstoff ersetzen. „Aber wir sind überzeugt, dass es ohne Einschränkungen möglich ist, dem Erdgas bis zu 30 Prozent Wasserstoff beizumischen.

Was spricht noch gegen Wasserstoff?

Die Speicherung und der Transport von Wasserstoff ist schwierig, wenn man ihn z.B. mit fossilen Brennstoffen vergleicht. Er kann nicht einfach durch Pipelines gepumpt oder in LKWs verladen werden. Das bringt noch mehr Kosten für Wasserstoff-Brennstoffzellen als Energiequelle mit sich.

Warum ist Wasserstoff nicht umweltfreundlich?

Die Herstellung von Wasserstoff ist sehr energieintensiv. Wasserstoff ist also nicht per se klimafreundlich. Bei der Produktion von so genanntem grauem Wasserstoff etwa gelangt CO2 in die Atmosphäre. Das verstärkt den Treibhauseffekt.

Was kostet 1 kg Wasserstoff in Deutschland?

Wasserstoff wird in Kilo abgerechnet. Der Preis für ein Kilogramm Wasserstoff an H2 MOBILITY-Tankstellen beträgt für 700 Bar-Betankungen 13,85 €/kg.

Was ist besser e Auto oder Wasserstoff?

Elektroautos verfügen über eine sehr hohe Effizienz. Rund 70 Prozent der gespeicherten Strommenge kommen tatsächlich als Antriebsleistung zum Tragen („Tank to Wheel“-Effizienz). Bei Wasserstoffautos ist dieser Wert mit etwa 20 Prozent im Vergleich zu Stromern deutlich geringer.

Warum produzieren wir keinen Wasserstoff?

Durchgesetzt hat sich Wasserstoff bis heute nicht. Nicht als Treibstoff für Autos und Flugzeuge, nicht für die Speicherung von Strom und auch nicht als klimaneutraler Grundstoff für die Industrie. Denn all diese kleinen Pilotanlagen waren schlicht nicht wirtschaftlich.

Warum ist Wasserstoff umstritten?

Grauer Wasserstoff wird durch Dampfreformierung aus Erdgas gewonnen, hier reagieren Wassermoleküle mit Kohlenwasserstoffmolekülen. Bei dieser Methode entsteht CO₂ als Nebenprodukt. Deshalb ist die Herstellung und Verwendung von grauem Wasserstoff ziemlich umstritten.

Sind unsere Gasleitungen für Wasserstoff geeignet?

Die Forschenden des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) in Zusammenarbeit mit Open Grid Europe und der Materialprüfungsanstalt der Universität Stuttgart sind nun zum Ergebnis gekommen, dass die im deutschen Gasnetz verwendeten Stahlrohrleitungen für den Transport von Wasserstoff geeignet sind.

Können Gasleitungen für Wasserstoff genutzt werden?

DVGW-​Studie belegt: Deutschlands Gasleitungen sind bereit für Wasserstoff. Die im deutschen Gasnetz verbauten Stahlrohrleitungen sind für den Transport von Wasserstoff geeignet.

Sind Wasserstofftanks dicht?

Druck, Dichte und Inhalt im Wasserstofftank

Bei einer Temperatur von 15 °C und einem Druck von 350 bar beträgt die Dichte von Wasserstoff ca. 24 kg/m³. Wird der Druck auf 700 bar erhöht, steigt die Dichte auf ca. 40 kg/m³.