Wie lange darf ein anwalt geld einbehalten?

Gefragt von: Charlotte Krug
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Auf einem Sammelanderkonto dürfen keine Beträge über 15.000 Euro für einen Mandanten länger als einen Monat aufbewahrt werden. Wird Geld zweckgebunden zur Weiterleitung an Dritte an den Anwalt gezahlt, darf dieser keine Verrechnung mit eigenen Forderungen gegen den Mandanten vornehmen, § 4 Abs. 3 BORA.

In welchem Termin muss der Anwalt mein Geld überweisen?

Im Übrigen schreibt die Berufsordnung der Rechtsanwälte vor, dass der Rechtsanwalt spätestens mit Beendigung des Mandats gegenüber dem Mandanten über Honorarvorschüsse abzurechnen und ein von ihm errechnetes Guthaben auszuzahlen hat, § 23 BORA.

Wie schnell muss fremdgeld ausgezahlt werden?

Doch wie schnell muss Fremdgeld ausgezahlt werden? Fremdgeld ist unverzüglich vom Anwalt an den Mandanten auszuzahlen. Die Pflicht folgt aus dem Anwaltsvertrag. Es geht um Geld, aber auch alle anderen Vermögenswerte.

Wann fällt die Hebegebühr an?

Die Hebegebühr fällt bei einem Rechtsanwalt immer dann an, wenn der Mandant ihm den Auftrag erteilt, einen bestimmten Geldbetrag oder wertvollen Gegenstand in Empfang zu nehmen, zu verwahren und schließlich an den letztendlichen Empfangsberechtigten weiterzuleiten.

Was ist fremdgeld?

Fremdgeld ist die Bezeichnung von Vermögen, das insbesondere Notaren, Patentanwälten, Rechtsanwälten, Steuerberatern oder Wirtschaftsprüfern zugeflossen ist, aber diesen nicht gehört.

Kein Geld für den Anwalt? Rechtsschutzversicherung & Prozesskostenfinanzierung | Decker & Böse

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Was versteht man unter einem anderkonto?

Begriff: Treuhandkonto; von jemandem im eigenen Namen, mit eigener Verfügungsbefugnis, für einen anderen, treuhänderisch unterhaltenes Konto. ... Über das Konto allein verfügungsberechtigt ist der Treuhänder. Die Banken haben zur Führung von Anderkonten eigene Bankbedingungen.

Was ist ein Honorarkonto?

Die Eingabe von verschiedenen Konten ermöglicht es Ihnen, Honorarnoten im Modul Honorare zu ordnen. Definieren Sie die Konten (Bankkonten, Barkonten usw.), denen Sie Honorarnoten zuordnen wollen.

Wer muss die Hebegebühr bezahlen?

Die Hebegebühr muss in der Regel vom Mandanten selbst gezahlt werden. Nur wenn die Zuziehung des Anwalts bei dem Geldempfang notwendig war, ist eine Erstattung der Gebühr durch den Gegner möglich.

Wie berechnet man die Hebegebühr?

Die Hebegebühren lassen sich je nach Höhe mit folgenden Formeln berechnen:
  1. Beträge oder Werte bis einschließlich 2.500,00 EUR. Betrag x 1 % ...
  2. Beträge oder Werte von 2.500,01 EUR bis einschließlich 10.000,00 EUR. (Betrag – 2.500,00 EUR) x 0,5 % + 25,00 EUR. ...
  3. Beträge oder Werte über 10.000,00 EUR.

Kann man beim Anwalt Geld hinterlegen?

Auf einem Sammelanderkonto dürfen keine Beträge über 15.000 Euro für einen Mandanten länger als einen Monat aufbewahrt werden. Wird Geld zweckgebunden zur Weiterleitung an Dritte an den Anwalt gezahlt, darf dieser keine Verrechnung mit eigenen Forderungen gegen den Mandanten vornehmen, § 4 Abs. 3 BORA.

Wie funktioniert ein Anderkonto?

Das Anderkonto ist eine spezielle Form des Treuhandkontos. Es gehört damit in die Kategorie Fremdgeldkonto. Kurz gesagt bedeutet dies: Eine dritte Partei verwaltet für Sie ein Bankkonto. Während das Konto auf den Namen des Verwalters läuft, bleiben Sie Eigentümer des Geldes, das darauf liegt.

Wer darf Anderkonto eröffnen?

Das Anderkonto ist eine spezielle Form des offenen Treuhandkontos. Dieses darf nur von folgenden Berufsgruppen eröffnet werden: Notaren. Wirtschaftsprüfern.

Was ist die Hebegebühr?

Die Hebegebühr ist eine Gebühr des Rechtsanwaltes oder des Notars für die Weiterleitung eines Geldbetrages, der auf dem Fremdgeld- oder Anderkonto eingegangen ist, oder wertvoller Sachen (Kunstwerke, Schmuck). ... Der Rechtsanwalt kann Hebegebühren nach Maßgabe von Nr.

Warum ein Anderkonto?

Das Anderkonto stellt sicher, dass der Kaufpreis gezahlt wird und zugleich, dass der Eigentumsübergang bei Zahlung des Kaufpreises erfolgt. Das Anderkonto bietet besonders dann eine Sicherheit, wenn die Immobilie bereits vor dem vollendetem Eigentumsübergang vom Käufer genutzt werden soll.

Woher kommt das Wort Anderkonto?

Definition gemäß Immobilienlexikon

(„ein Konto für Andere“. Konto von lateinisch computare: berechnen, rechnen, zusammenzählen) Ein Treuhandkonto, das der Notar auf Wunsch bei der Abwicklung eines Kaufvertrags führen kann.

Unter welcher kontobezeichnung richtet die Handelsbank das Anderkonto ein?

Das Notaranderkonto (Anderkonto)

Das Notaranderkonto, kurz auch als Anderkonto bezeichnet, wird von Rechtsanwälten und Notaren eingerichtet. Es kommt häufig, aber nicht nur, bei Immobilienkäufen zum Tragen und dient der Sicherheit der beiden Parteien.

Wer darf ein Treuhandkonto führen?

Ein offenes Treuhandkonto kann in verschiedenen Formen ausgestaltet sein. So gibt es zum Beispiel das Anderkonto, die Eröffnung ist nur für Notare, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und verwandte Berufsgruppen möglich. Das besondere beim Anderkonto ist, dass es besonders geschützt ist.

Wer hat Zugriff auf ein Treuhandkonto?

Inhaber eines Treuhandkontos ist ein Treuhänder, der als einzige Person auf das Konto Zugriff hat. Er verwaltet das darauf befindliche Vermögen einer anderen Person.

Kann jeder Treuhänder sein?

Der Treuhänder muss keiner bestimmten Berufsgruppe angehören. Seine Kompetenz kann durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe mit sehr hoher fachlicher Qualifikation zum Ausdruck kommen. Die Tätigkeit als Treuhänder gehört z.B. zum Berufsbild des Wirtschaftsprüfers (WP).

Wann bekommt man das Geld vom Treuhandkonto?

Die Auszahlung an die Verkäuferin/den Verkäufer erfolgt erst dann, wenn alle Bedingungen zur ordnungsgemäßen Abwicklung des Kaufvertrags erfüllt sind ( z.B. die Lastenfreistellung des Grundstücks und die Eintragung der Käuferin/des Käufers ins Grundbuch und damit verbundene Pfandrechte oder Hypotheken).

Wann kommt das Geld vom Treuhandkonto?

Wann der Treuhänder das Geld überweisen muss, hängt von der konkreten Vereinbarung (Vertrag bzw. Treuhandvereinbarung) ab. Der Kaufpreis ist vereinbarungsgemäß nach Eintritt aller Bedingungen – das ist in der Regel die lastenfreie Eintragung des Eigentumsrecht für den Käufer – zu überweisen.

In welchem Fall wird ein Notaranderkonto benötigt?

Laut Gesetzgeber ist der direkte Zahlungsverkehr zu befürworten, ein Notaranderkonto ist nur einzurichten, wenn es sachliche Gründe gibt. Dass beide Parteien dies so wollen, ist noch lange kein sachlicher Grund. In unserem Fall ist die mutmaßlich länger dauernde Prüfung der Eigentumsrechte ausreichend gewesen.

Wer trägt Kosten für Treuhandkonto?

Arten: Es wird zwischen offenem und verdecktem Treuhandkonto sowie Anderkonto unterschieden. Kosten: Der Treugeber muss Kontoführungsgebühren sowie ggf. eine Vergütung an den Treuhänder, welche vertraglich vereinbart werden, einkalkulieren.

Was bedeutet hinterlegt?

Die Hinterlegung bezeichnet die Übergabe von Geld, Wertpapieren, Kostbarkeiten oder Urkunden an eine Hinterlegungsstelle, sofern dafür ein gesetzlicher Hinterlegungsgrund besteht.